Bei einem unserer monatlichen NABU Treffen beschlossen wir, unseren diesjährigen Ausflug ins Frankenland zu starten, um uns die dort noch in größerer Zahl wachsenden Frauenschuhorchideen anzusehen. Am 29.5.14, dem Christi Himmelfahrt Tag, war es dann soweit. Gegen 13 Uhr starteten 9 Personen, verteilt auf 3 PKW, gegen Osten. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir bei strömendem Regen unser Ziel. Nachdem wir dann unsere Hotelzimmer aufgesucht und Reisetaschen ausgepackt hatten, trafen wir uns im gemütlichen Speisesaal des Hotels "Neukircher Hof" zu einer guten Tasse Kaffee und einem noch besseren Stück Kuchen. Aufgrund des schlechten Wetters war unsere Stimmung nicht gerade frohlockend. Trotz Regen machten sich einige recht hart gesottene von uns noch auf die Socken und erkundeten zunächst die nähere Umgebung. Gegen 18:30 Uhr trafen wir dann alle zum gemeinsamen Abendessen wieder ein und speisten köstlich. Die Laune wurde danach immer besser und wir besprachen mit viel Elan den Wanderplan für den folgenden Tag.
Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster schauten, trauten wir unseren Augen nicht. Der Regen hatte sich verzogen und wir sahen dem tollsten Wanderwetter entgegen. Punkt 9 Uhr machten wir uns
dann auf den Weg. Wir wollten ja jede Menge wilde Orchideen erkunden, bestaunen und natürlich fotografieren. Das Waldgebiet hatten wir auch recht schnell erreicht. Doch die Orchideen zeigten sich
zunächst eher spärlich: weißes Waldvögelein, großes Zweiblatt, Nestwurz, dafür muß man keine drei Stunden Auto fahren. Einige von uns waren bereits ein wenig enttäuscht und wollten sich schon
einer gedrückten Stimmung hingeben. Dann aber, etwa eine Stunde später, bekamen wir unsere ersehnten Objekte direkt geballt zu Gesicht. Am „Türkenfelsen“ standen hunderte Frauenschuhorchideen in
voller Blüte. Wir Naturfreunde strahlten, bestaunten jedes einzelne Pflänzchen und fotografierten natürlich wie die Weltmeister. Außer dem Frauenschuh fanden wir insgesamt noch weitere 7
Orchideen-Arten (weißes Waldvögelein, großes Zweiblatt, Nestwurz, Fliegenragwurz, weiße und grüne Waldhyazinthe, sowie eine noch nicht vollständig aufgeblühte Ständelwurz).
Mittlerweile war auch die Mittagszeit angebrochen und wir machten beim alten Schloßwirt in Lichtenegg eine angemessene Pause. Nachdem wir unseren Hunger mit hervorragender und reichhaltiger
Hausmannskost gestillt hatten, war ein Verdauungsspaziergang absolut notwendig. Entsprechend stiegen wir zur Burgruine Lichtenegg hinauf wo wir die erhabene Rundsicht über das Sulzbacher Land
genossen. Langsam mahnte die Uhr uns zum Rückzug an und wir gingen, völlig angetan von allen Eindrücken, den gemütlichen Waldweg zurück ins Hotel.
Am folgenden Morgen frühstückten wir nochmals alle zusammen. Danach zahlten wir unsere Hotelrechnung, verstauten unsere Reisetaschen in den Kofferraum und starteten zu einem kleinen Rundkurs
durch die fränkische Schweiz. Nachdem wir uns den Ort Pottenstein angesehen hatten, beschlossen wir noch ein wenig durch das Püttlachtal zu wandern. Hier folgten wir dem kleinen Bachlauf der
Püttlach, an dem wir wieder tolle Blumen betrachten und auch Wasseramseln sowie Gebirgsstelzen beobachten konnten. Nach einem gemütlichen Mittagessen im idyllischen Waldcafe direkt am Bachlauf
nahmen wir Abschied vom Frankenland und fuhren wieder der Heimat entgegen. Es war ein tolles Erlebnis, welches wir sicherlich im nächsten Jahr wiederholen werden.